AXEL BRÜMMER
Der Verein Tatanka Oyate e.V. zur Unterstützung indigener Völker wurde 2003 von Dirk Rohrbach gegründet. Das Engagement wurde noch im selben Jahr mit dem Weitsicht-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet. Er schreibt:
„TATANKA OYATE ist ein Begriff aus der Sprache der Lakota-Sioux und bedeutet Büffel Nation. Der Name steht voller Respekt für das Tier, das den Indianern der Großen Prärien für Jahrhunderte das Überleben sicherte. Sie sehen sich aber auch als Teil der großen Büffel Nation, deren Zukunft heute ungewiss ist.
Wir haben uns mit Tatanka Oyate e. V. entschlossen, zunächst Projekte zu unterstützen, die sich für den Erhalt von Sprache, Kultur und Traditionen engagieren, auch als Schlüssel zur Identität eines Volkes. Viele Indianer aber sprechen heute nur noch englisch, der Einfluss der westlichen Zivilisation scheint übermächtig. Erst allmählich erinnern sich mehr und mehr Jugendliche ihrer Wurzeln und entscheiden sich für den 'roten' Weg.
Projekte:
Durch das Engagement konnten bislang unter anderem Lehrbücher für die Lakota-Sprache entwickelt und Sprachcamps für Kinder finanziert werden. Tatanka Oyate organisiert außerdem Spendenreisen ins Pine Ridge Reservat, um weiteren Projekten zu helfen. Im Rahmen der zweiwöchigen Touren erhalten die Teilnehmer spannende Einblicke in das heutige Leben der Lakota.
Im Zentrum der Unterstützung steht derzeit ein Projekt im Pine Ridge Reservat von South Dakota. Lakota Immersion Childcare ist ein Kinderhort in Oglala, in dem seit dem Jahr 2012 die Kleinkinder von Betreuern versorgt werden, die ausschließlich Lakota mit ihnen sprechen. So werden sie schon in der frühen Phase der Sprachentwicklung spielerisch an die Sprache ihrer Vorfahren herangeführt und haben beste Chancen, die erste Generation neuer Sprecher zu bilden.
Inzwischen ist das Projekt gewachsen, im Sommer 2016 wurden die ersten Kinder des Hortes in einer neue geschaffenen Vorschulklasse an der Red Cloud Indian School in Pine Ridge unterrichtet. Die Curricula für weiterführende Schulklassen werden gerade entwickelt. Und auch Eltern und Geschwister der Kinder werden mit spannenden Sprachkursen und Online-Tools an Lakota herangeführt.
In Alaska unterstützen wir das Projekt My Grandma’s House in Tanana am Yukon River. Initiatorin Cynthia Erickson hat dort eine Zuflucht für Kinder geschaffen, die von Gewalt und Missbrauch betroffen sind. 2018 organisierte sie eine Bootsreise auf dem Yukon, um in den Dörfern auf die Missstände aufmerksam zu machen. 2019 wiederholte sie die Aktion auf dem Straßennetz und besuchte mit Kindern verschiedene Gemeinden.
Weitere Hilfsprojekte, auch in anderen Regionen, sind in der Vorbereitung.
Links zu den jeweiligen Websites:
1. Tatanka Oyate e.V.
2. Lakota Language Initiative
3. My Grandma’s House
GlobalSocial-network e.V. wird zunächst den Aufbau der digitalen Sprachschule unterstützen.