Gefängniskinder, Palmasola

Gefängniskinder, Palmasola

Im Gefängnis von Santa Cruz müssen viele Kinder mit ihren verurteilten Eltern unter widrigsten Bedingungen leben, häufig werden sie sexuell missbraucht. Es existiert bereits das Projekt Centro de Rehabilitación Santa Cruz Palmsola zur Arbeit mit diesen Kindern, Ansprechpartner sind Frau Helga Richter und Lizentiatin Katherine Camacho als Koordinatorin des Projekts. Sie stellen Betreuung der Kinder, Spieltherapie, Vorschulunterricht und kämpfen gegen den Missbrauch der Kinder an.

Über die Arbeit im Verein Saalfeld-Samaipata ist Axel Brümmer bereits seit 10 Jahren in dieses Projekt involviert und unterstützt es. Es ist ihm ein großes Anliegen, deshalb wird GlobalSocial-network die Tätigkeit für dieses Projekt verstärken.

Um das Problem der Gefängniskinder an den Wurzeln zu packen, ist es notwendig, den Müttern eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen. Damit erhalten sie eine Lebensperspektive für sich und ihre Kinder nach der Entlassung aus dem Gefängnis. Da der Verein Saalfeld-Samaipata laut seinen Statuten nur für Straßenkinder sorgen kann, sieht GlobalSocial-network hier in der Erwachsenenarbeit eine gute Möglichkeit, ein bestehendes und gut funktionierendes Projekt in einer Kooperation inhaltlich sinnvoll zu erweitern.

Katherina Camacho hat einen neuen Verein „Movimento liberdat“ gegründet. Im Verein arbeiten ca. 40 Volontäre, die regelmäßig im Gefängnis arbeiten. Im Moment können 70 Kinder von 410 Frauen direkt und offiziell betreut werden, die anderen können nur inoffiziell betreut werden, da offiziell keine Kinder über 6 Jahre im Gefängnis leben dürfen.

Ein großer Bereich der Arbeit von „Movimento liberdat“ liegt in der Ausbildung der Mütter. Es gibt verschiedene Ausbildungsstätten, z.B. im Bereich Büro/Computer, Nähen u.a., in denen letztes Jahr 80 Frauen ein Zertifikat erhalten haben.

Gemeinsam mit „Movimento liberdat“ haben wir erreicht, dass die Kinder für einen Tag das Gefängnis verlassen durften. Durch die mediale Aufmerksamkeit des ersten Tagesausfluges demonstrierten am nächsten Tag viele Menschen vor dem Gefängnis. Dies brachte die Gefängnisleitung dazu zu erlauben, dass die Kinder nun regelmäßig auf Tagesausflüge gehen können. Außerdem hat sie zugestimmt, dass wir nun einen Kindergarten, eine Vorschule und einen Schulgarten finanzieren können. Der Schulgarten wurde bereits durch die deutschen Jugendlichen der Jugendreise 2019 finanziert. Hier werden die Kinder und Mütter unterrichtet, wie man Gemüse anbauen und verarbeiten kann.

Für den Bau des Spielplatzes werden 3500,- € benötigt. Er wurde von dem internationalen Architektengremium „Elia“ aus Argentinien entworfen. Er soll nachhaltig sein und aus Recyclingmaterial, wie z.B. alten Autoreifen, bestehen. GlobalSocial-network e.V. hat bereits einen Teil der benötigten Mittel durch Spenden aufgebracht.

Zusätzlich werden Überlegungen angestellt, wie man den Müll, der massenhaft im Gefängnis anfällt, recyceln kann.

Die Finanzierung der Stelle von Katharina ist geteilt. Der Verein Saalfeld-Samaipata zahlt jährlich für ihre Arbeit mit den Kindern. Der eingetragene Verein „Movimento liberdat“ wird sie anstellen und ihre Arbeit mit den Erwachsenen bezahlen. GlobalSocial-network e.V. wird die Finanzierung von Materialien u.ä. übernehmen.